Einzelbeitrag aus dem Band "Die Vergänglichkeit des Materials" (S. 77–91).

Seit 2003 beherbergt das Museum Folkwang die 1972 entstandene Installation A Station of the Cross von Paul Thek, eine ursprünglich begehbare Rauminstallation. Diese ist aus extrem fragilen Materialien wie Dachlatten, Maschendraht, Zeitungspapier und Plastikfolie „gezimmert“.

Konstruiert als feste Einrichtung für die Dachkammer eines Essener Wohnhauses wird die Installation im Entstehungsjahr vorab in einer Galerie angefertigt und gezeigt. Bereits beim ersten Wiederaufbau durchläuft das Werk Veränderungen durch die Hand des Künstlers. Nach dem Tod Theks und dem Verkauf des Hauses wird die Installation in verschiedenen Museen im In- und Ausland gezeigt. Nicht immer gab es Bildmaterial über den jeweiligen Auf- oder Abbau der Installation. Sämtliche Re-Installationen wurden auf Grundlage des vorhandenen, spärlichen Fotomaterials vorgenommen.

Erhaltungszustände und in dieser Zeit entstandene Schäden wurden bis 2003 nicht dokumentiert. Kann der Zauber dieses über dreißigjährigen Werkes trotz der gravierenden Veränderungen, die es durchlaufen hat, wiederhergestellt werden? Ist der sakrale Raum, auch wenn er heute nicht mehr betreten werden darf, für den Besucher noch erfahrbar? Welche konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen sind vertretbar?

Der Wiederaufbau der Installation im Museum Folkwang im Jahr 2013 bedingt eine grundständige Auseinandersetzung mit dem noch erhaltenen Material, mit der Objektgeschichte, vor allem aber mit der Intention des Künstlers.

Erschienen in:
Die Vergänglichkeit des Materials,
Beiträge der erfolgreichen Kölner Fachtagung.
Verband der Restauratoren (Hg.),
E-Book (pdf), 173 Seiten, zahlreiche Abbildungen,
Eigenverlag Bonn, 2015
ISBN 978-3-930015-71-9
Erhältlich als Einzelartikel (3,99 Euro) oder
als Gesamtausgabe mit allen 10 Artikeln (32,00 Euro) zum Download.