Anwendungsbereiche – Materialikonografie – Alterswert – Oberflächenschutz

Einzelbeitrag aus dem Band “Transparente Oberflächen auf Holz” (S. 87–97).

Der Umgangmit Oberflächen an Baudenkmälern und ihren historischen Ausstattungen stellt in der denkmalpflegerischen Praxis regelmäßig eine Herausforderung dar. Fragestellungen im Zusammenhang mit transparenten Überzügen auf Holzoberflächen sind bei holzrestauratorischen Maßnahmen an Baudenkmälern relativ selten. Gleichwohl gibt es Situationen, in der die Thematik einen wesentlichen, ja auch vorrangigen Stellenwert einnimmt. Der Beitrag gibt einen Überblick über die historischen Anwendungsbereiche. Er geht auf die allgemein gültigen Grundsätze der Denkmalpflege ein und zeigt anhand von Fallbeispielen auf, wie sich diese in die denkmalpflegerische Praxis der Restaurierung auch umsetzen lassen. Anhand authentisch erhaltener, frühbarocker Sakristeimöbel (Kloster Baumburg an der Alz) wird dargestellt, dass es ebenso auch ursprüngliche Oberflächenzustände gab, an denen auf einen Firnisauftrag bewusst verzichtet wurde. Das Beispiel einer renaissancezeitlichen Prunkdecke (Schloss Ortenburg bei Passau) liefert Erkenntnisse zur Verwendung deckender Glutinleimanstriche
als günstigen Ersatz eines Harzfirnisses sowie zu materialikonografischen Aspekten historischer Holzfassungen. Die Geringschätzung eines neobarocken Kirchengestühls (Päpstliche Wallfahrtsbasilika St. Anna in Altötting) mit direkter Gegenüberstellung von modern lackierten Holzoberflächen zu restaurierten Firnisoberflächen komplettiert die Bandbreite an Beispielen aus dem denkmalpflegerischen Alltag.




Erschienen in:

Transparente Oberflächen auf Holz,
Beiträge zur Fachtagung 2015 in Würzburg
Verband der Restauratoren (Hg.),
E-Book (pdf), 235 Seiten, zahlreiche Abbildungen,
Eigenverlag Bonn, 2017
ISBN 978-3-930015-00-9
Erhältlich als Einzelartikel (3,99 Euro) oder
als Gesamtausgabe mit allen 17 Artikeln (29,90 Euro) zum Download.