Einzelbeitrag aus dem Band “Konservierung und Restaurierung von Holztafelgemälden – Erfahrungen aus der Praxis” (S. 204–212).

Das Gemälde Sturmlandschaft des flämischen Malers Bonaventura Peeters aus der ersten
Hälfte des 17. Jahrhunderts befindet sich seit dem Jahr 2007 im Museum für Kunst und Geschichte
in Luxemburg. Das rückseitig abgehobelte, parkettierte Tafelgemälde präsentierte
sich bis in das Jahr 2010 in gutem Zustand.
Bedingt durch äußere Umstände fiel die relative Luftfeuchtigkeit im Ausstellungsraum
innerhalb eines kurzen Zeitraumes erheblich ab. Dieser „klimatische Schock“ verursachte
das Schrumpfen des Originalträgers und die Malschicht löste sich teilweise in langen
Schollen vom Bildträger.
Um eine Konservierung der Malschicht zu ermöglichen, musste der Holzbildträger zunächst
wieder „wachsen“, um annähernd seine Originalgröße zu erreichen. Eine zu starke
Parkettierung aus den 1990er Jahren wirkte dieser Bewegung entgegen und war daher zu
entfernen. Nach der Klimatisierung der Tafel konnte die Malschicht gesichert werden. Das
bei der Parkettierung extrem gedünnte Paneel war nicht ausreichend stabil und wurde mit
einer Balsaholzdoublierung verstärkt. Nach der Restaurierung erhielt das Ölgemälde dauerhaft
eine Klimabox, um künftig klimabedingte Schäden zu vermeiden.