Einzelbeitrag aus dem Band “Konservierung und Restaurierung von Holztafelgemälden – Erfahrungen aus der Praxis” (S. 213–222).

Rosso Fiorentinos Gemälde Die sterbende Kleopatra befindet sich sich nachweislich seit
1710 im Besitz des Braunschweiger Herzogs Anton Ulrich. Es zählt zu den Hauptwerken
des Malers, von dessen bedeutendem OEuvre nur noch wenige Zeugnisse erhalten sind.
2012 stellte der Palazzo Strozzi, Florenz, eine Leihanfrage, um zwei der wichtigsten Vertreter
des florentinischen Manierismus, Jacopo Pontormo und Rosso Fiorentino, in ihren
Werken gegenüberzustellen. Der Zustand der parkettierten Pappelholztafel sprach gegen
eine Ausleihe. Dieser Beitrag schildert, wie sich aus einer ursprünglichen Ablehnung eine
Kooperation mit dem Seniorrestaurator Ciro Castelli, mit Mauro Parri vom Opificio delle
Pietre Dure, dem Palazzo Strozzi und dem Herzog Anton Ulrich-Museum entwickelte.
Aufgezeigt wird die Voruntersuchung des Gemäldes mit seinem Schadensbild, die Entscheidungsfindung
der Rückseitenbearbeitung, die Vermessung des Gemäldes mithilfe der
Weißlichtstreifenprojektion, der Vorgang der Parkettabnahme und die Modifizierung
der Rückseite durch Anpassung eines Stützrahmens.